Grabhügelnekropole Studenbrunnenholz
Grabhügelnekropole Studenbrunnenholz
Giessenstrasse, Ottikon
Die frühmittelalterliche Grabhügelgruppe im Studenbrunnenholz – früher unter dem Flurnamen „Chripflibuck“ bekannt – besteht aus sieben Grabhügeln aus dem Zeitraum 700 bis 750 n. Chr. Die ganze Anlage wurde 1928/29 von Lehrer H. Tanner und Förster R. Meili untersucht. Diese stellten sieben Gräber fest, die mit mächtigen Feldsteinen zu wuchtigen Hügeln von drei bis sieben Metern Durchmesser aufgeschüttet worden waren. In den Gräbern 1, 2, 3 und 7 fanden sie aus Eisen, Bronze und Silber gefertigte Grabbeigaben wie Broschen, Scheibenfibeln, Fingerringe, Ohr- bzw. Schläfenringe, Halsketten, Haken, Nieten, Riemenbeschläge, Gürtelschnallen, Messer, Kurz- und Langschwerter, die heute im Landesmuseum Zürich aufbewahrt werden. Die etwas jüngeren Gräber 4, 5 und 6 enthielten praktisch keine Beigaben. Die auf die archäologischen Befunde abgestützten Datierungen stellen die Verbindung zu den ersten schriftlichen Siedlungserwähnungen der Gegend her. Im Jahr 745 schenkte Landbert, Sohn des Landolt und der Beata, dem Kloster St. Gallen mittels zwei in Grafstal und Illnau ausgestellten Urkunden umfangreiche Landgüter zwischen dem Kempttal und der Linthebene. Die dominante Lage auf dem Geländesporn über der Kempt, die besondere Grabform und die zum Teil reiche Ausstattung, vor allem in den beiden Frauengräbern 1 und 3, deuten darauf hin, dass es sich um den Bestattungsplatz einer alemannischen Adelsfamilie handeln könnte.