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Spinnerei Oberkempttal

Spinnerei Oberkempttal
Spinnereiweg 1–19, Oberkempttal

1830 liess der Industrielle Johann Jakob Bühler das erste Spinnereigebäude in Oberkempttal erstellen (Situationsplan 1). Der  viergeschossige verputzte Bau mit angebautem Treppenturm bildet durch seine Grösse und Querstellung das zentrale Gebäude im gut erhaltenen  Fabrikensemble. Es zeigt Elemente des Normtyps des Fabrikbaus in der ersten Industriephase des 19. Jahrhunderts, zum Beispiel den Quergiebel und die Lünetten in den Giebelfeldern. Die Scheune wurde ebenfalls 1830 gebaut (2). Nach der Übernahme durch den „Spinnereikönig“ Heinrich Kunz 1841 wurde die Anlage zur grössten Spinnerei im Bezirk Pfäffikon. 1882 folgte das Dampfmaschinen- und Turbinengebäude (3), 1884 das Batteurgebäude (4), das ab 1900 als Bleicherei genutzt wurde. 1862 wurde das erste Kosthaus für die Arbeiterfamilien erstellt, das 1898 wieder abgebrochen wurde.1876 und 1896 wurden die beiden heute noch bestehenden Kosthäuser gebaut (5 und 6). 1914 folgte anlässlich des Anschlusses an das Stromnetz die kleine Transformatorenstation (7). Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb die „Weberei und Ausrüsterei Kempttal (WAK)“ das Fabrikareal  und vermietete ab 1955 ihre ehemaligen Betriebsgebäude an verschiedene Gewerbetreibende. 2008 übernahm die „STB Real Estate AG“ das ganze Areal. Ein Gestaltungsplan legte die Renovation von sieben historischen Gebäuden (1 bis 7) fest und ermöglichte 2013 und 2016 die Erstellung zweier neuer Gewerbebauten (8 und 9). Das modernisierte Ensemble, in dem die industrielle Vergangenheit ablesbar bleibt, erhielt die neue Bezeichnung „Station Oberkempttal“.