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Kyburg

Kyburg: Zürcher Landstädtchen, Stadtanlage
Allmendstrasse, Kyburg

Zeugnisse einer menschlichen Besiedlung des Ortes weisen auf die jüngere Eisenzeit (400 bis 210 v. Chr.) Die erste schriftliche Erwähnung der „Chuigeburch“ (Kühburg) genannten Befestigung geht auf 1027 zurück. Sie diente damals als Fluchtburg für die Aufständischen um Werner von Winterthur und Herzog Ernst II. von Schwaben gegen Kaiser Konrad II. Die Siedlung entstand erst in der späteren Ausbauphase der Burg, als diese zum ständigen Sitz eines Adelsgeschlechts wurde. Ab 1270 waren dies die Grafen von Dillingen, die sich fortan Kyburger nannten. Als die Burg 1264 an Rudolf von Habsburg fiel, war sie, nachdem er zum deutschen König gewählt worden war, von 1273 bis 1325 Aufbewahrungsort der Reichskleinodien. Im Laufe des 14. Jh. wurde die Kyburg zum Verwaltungsort für die habsburgischen Ländereien. Edelleute des einheimischen Adels amteten als Vögte.1424 kam die Burg unter die Landeshoheit der Stadt Zürich.  Bis 1789 war sie Sitz des zürcherischen Landvogtes.1832 wurde die Burg versteigert und gelangte 1917 nach mehreren Besitzerwechseln an den Kanton Zürich. Das Dorf Kyburg, die sog. Vorburg (suburbium), welches zur Burg gehörte, wird 1261 erstmals erwähnt.  Es ist ein Dienstmannensitz mit mehreren Hofstätten. Unter den Habsburgern wurde die Vorburg zum „Städtchen“. 1305 sind 23 Hofstätten bekannt. Im Verlaufe des 14. Jahrhunderts erhielt der Ort gewisse städtische Privilegien, u.a. Steuerbefreiung, eigenes Gericht und Marktrecht. In den Wirren der Appenzellerkriege fiel die Burg 1407 vorübergehend an die an den Kämpfen beteiligten Schwyzer. 1444 fanden während des Alten Zürichkrieges wiederum Kampfhandlungen, insbesondere in der Vorburg, statt. In der Folge bestand die Siedlung als offene Dorfsiedlung weiter. Die nicht durch Steilhänge geschützte Seite der Burg und die davor erstellte Vorburg sind durch je zwei „Halsgräben“ (Wehr- oder Schanzengräben) gesichert (9/11). Der Zeitraum der Erstellung dieser Gräben ist nicht bekannt. Sie waren ursprünglich wesentlich tiefer und v-förmig angelegt. Reste einer Befestigungsmauer entlang dem inneren der beiden Schanzengräben wurden bei der Einmündung der Strasse von Sennhof in die Dorfstrasse gefunden (6). 1976 kamen beim südseitigen Zugang beim Bau von Leitungen Reste eines „Prügelweges“ und Mauerreste einer möglichen Tor- oder Brückenanlage zum Vorschein (8).